München (dpa) - Paul Breitner will seinen 70. Geburtstag an diesem Sonntag "ganz normal" feiern. "Ohne großes Tamtam, ohne Geschenke. Generell brauche ich keinen Geburtstag und keinen besonderen Tag, um mit der Familie oder Freunden zu feiern", sagte der Fußball-Weltmeister von 1974 im Interview der "Welt am Sonntag". Er habe ein paar Flaschen Wein aus dem Keller geholt und entscheide immer vormittags, was dann am Abend getrunken werde, sagte der frühere Profi des FC Bayern München. Zur Wein-Leidenschaft sei er während seiner Zeit bei Real Madrid gekommen. "Da war es normal, dass vor einem Spiel reichlich gegessen wurde und ein Rotwein auf dem Tisch stand. Ich habe das zunächst für Wahnsinn gehalten", sagte Breitner. "Nach einigen Spielen stellte ich fest, dass wir gewinnen und keiner auf dem Rasen zusammenbricht."
Breitner sagte in dem Interview, er würde "keine Sekunde mit den Spielern von heute tauschen" wollen. "Es geht mir darum, mein freies Leben mit dem Leben der Spieler von heute zu vergleichen, das vom Internet geprägt ist und kaum Privatsphäre erlaubt", sagte Breitner. "Wir konnten auf das Oktoberfest gehen oder in eine Wirtschaft. Einfach leben." Er habe am Stammtisch mit Karten spielen können. "Natürlich wurden wir ein bisschen anders angeschaut, aber mit Respekt", sagte Breitner.
Der Fußball langweile ihn schon länger. "Er ist ausrechenbar geworden. Dieses Hin-und-her-Geschiebe des Balls nervt mich. Es ist kaum Mut da", meinte der Ex-Profi mit der schillernden Fußballer-Karriere. Er schaue sich inzwischen nur noch die Spiele des FC Bayern und von Real Madrid an, ansonsten wenig.
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